Der Verein - Über uns

Hier möchten wir uns einmal vorstellen. Wer wir sind, was wir tun und wo wir zuständig sind. 

Der Verein

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Das Herz unseres kleinen Tierschutzvereins sind unsere Pflegestellen, die sich an verschiedenen Standorten im Nordwesten Deutschlands befinden und Ratten zur Pflege und Weitervermittlung aufnehmen. Der Verein entwickelte sich aus der "Rattenhilfe Teutoburger Wald", die im April 2019 von unserer 1. Vors. Vivian ins Leben gerufen wurde, die zuvor bei einer anderen Rattenhilfe als Pflegestelle aktiv war. Nachdem das Team durch unsere ehemaligen Pflegestellen Merle und Jenny unterstützt wurde und wir uns ein Netzwerk außerhalb des Teutoburger Waldes aufgebaut hatten, entschieden wir uns dazu, einen Verein für den Nordwesten Deutschlands zu gründen, um eine größere Reichweite und eine effizientere Tierschutzarbeit zu ermöglichen. Dabei erfuhren wir sehr viel Rückhalt von tierlieben Menschen, denen wir Ratten vermittelt oder die wir beraten haben, die uns bei unserem Vorhaben unterstützen wollten. So bekamen wir schnell unsere zehn Gründungsmitglieder zusammen. Wir freuen uns auf weitere Vereinis- oder Fördermitglieder und UnterstützerInnen. Gemeinsam können wir nach unserem Motto "Wir für Ratten" viel erreichen!
 

Die Rattenhilfe Nordwest e.V. mit Sitz in Werther (Westf.) wurde am 12.01.2020 gegründet und am 29.01.2020 unter der Registernummer VR 1775 ins Vereinsregister Gütersloh eingetragen. Der Verein erfüllt laut Feststellungsbescheid vom 05.02.2020 die satzungsmäßigen Voraussetzungen nach den §§ 51, 59, 60 und 61 AO und verfolgt damit den gemeinnützigen Zweck Förderung des Tierschutzes. 
Wir sind berechtigt, Zuwendungsbestätigungen für Spenden und Mitgliederbeiträge auszustellen. 


1. Vorsitzende: Vivian M. Baumert
2. Vorsitzende: Katharina Wolter
Kassenwartin: Katharina Wolter
Schriftführerin: Anna Draak

Kontakt: [email protected], 0163/4896226

Unsere Satzung findet ihr unter dem Unterpunkt "Satzung".

Unsere Werte und Ziele

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Wir sind ein Tierschutzverein, der sich für Farbratten (Haustiere) einsetzt. Als Ziel haben wir uns gesetzt, über eine artgerechte Haltung von Ratten zu informieren und Aufklärungsarbeit zu leisten sowie Tiere aus schlechten Verhältnissen zur Weitervermittlung zu uns zu nehmen. Wir sprechen uns deutlich gegen Zucht und den Lebendtierverkauf in Zooläden aus und achten darauf, keine unseriösen Menschen zu unterstützen - wir kaufen keine Ratten frei, wir übernehmen keine Tiere von Vermehrern, die weiterhin vermehren wollen, und helfen nur, wenn wir sicher sein können, dass die Hilfe auch langfristig einen Sinn hat. Wir möchten, dass die Pflegeratten nicht vom Regen in die Traufe kommen, und achten daher darauf, dass im neuen Zuhause eine artgerechte Haltung gewährleistet ist. Unsere Schützlinge werden nach einem ausführlichen Interview mit Interessenten und nach negativer Kotprobenuntersuchung nur mit Schutzvertrag und -gebühr vermittelt. Wir legen großen Wert darauf, mit anderen Rattenhilfen und den Tierheimen in der Umgebung zusammen zu arbeiten, denn nur so können wir alle zusammen eine best mögliche Tierschutzarbeit leisten. 

Die Pflegestellen

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Vivian aus Werther
Ich heiße Vivian, bin 27 Jahre alt, wohne in Werther mit Blick auf den Teutoburger Wald und studiere aktuell Chemie im Master an der Universität Bielefeld. Ich halte seit 12 Jahren Ratten. Vor der Gründung der Rattenhilfe Teutoburger Wald im April 2019 (jetzt Rattenhilfe Nordwest e.V.) war ich über 2 Jahre lang aktive Pflegestelle bei der Notrattenhilfe Bielefeld und Umgebung. Dort habe ich Erfahrungen im Tierschutz sammeln dürfen, die ich nicht missen möchte und viel dazu gelernt.

Die Arbeit im Tierschutz kostet viele Nerven, Zeit und Geld. Man muss ein dickes Fell haben, um aushalten zu können, was man immer wieder mitbekommt und/oder selbst sieht. So viele Menschen interessieren sich nicht für die Tiere, für die sie die Verantwortung übernommen haben, kümmern sich nicht um eine artgerechte Haltung oder eine tierärztliche Versorgung und quälen ihre Tiere ganz einfach - ohne Einsicht oder schlechtes Gewissen. Dennoch können wir Notfallvermittler unseren Beitrag leisten und mit Aufklärung, Beratung und der Übernahme und Weitervermittlung von Pflegetieren zumindest das Leben einiger Ratten verbessern oder sogar retten. Die positiven Resultate im Tierschutz, die glücklichen Ratten im neuen Zuhause und die dankbaren Menschen, die sich so über ihre neuen Familienmitglieder freuen, sind es aber wert, diese Arbeit zu leisten. Die Welt verändert sich nicht, weil ein paar Ratten gerettet wurden, aber man verändert die Welt dieser kleinen Tierchen und das ist etwas, das ich im Leben nicht mehr missen möchte. 


Jasmin aus Zeven
Ich heiße Jasmin, bin 26 Jahre alt und komme aus Zeven. Im Jahr 2015 habe ich mit der Rattenhaltung begonnen; mit drei Mädels einer Arbeitskollegin, die leider nicht genügend Zeit für die drei quirligen Mädels aufbringen konnte. Bei den Dreien blieb es aber nicht lange, so folgten immer mehr Notfellchen und Ratten, die nicht mehr gewollt waren. Zwischenzeitlich musste ich leider knapp 1 1/5 Jahre eine Haltungspause einlegen, das war eine schwere Zeit für mich, auch wenn ich trotzdem durch die Pflegestelle die ganze Zeit mit Ratten zutun hatte, die ich mit zwei Freundinnen führte. Jedoch fehlte mir der tägliche Umgang mit den wundervollen Tieren. Nun halte ich seit knapp 2 Jahren wieder Farbratten, darunter auch drei tolle Buben, die Vivian und Merle mir im Sommer 2019 anvertraut haben. Seitdem sind wir im ständigem Kontakt und als Vivian mich fragte, ob ich mit ihnen und weiteren Mitgliedern die Rattenhilfe Nordwest e.V. gründen wollen würde, brauchte ich nicht lange überlegen und stimmte zu. Gerne hätten sie mich da schon als Pflegestelle gewonnen, aber da der Zeitpunkt nicht der beste war, musste ich sie erstmal vertrösten. Jetzt im August 2020 ist es endlich soweit und ich kann den Verein auch als Pflegestelle unterstützen, worüber ich mich sehr freue. Momentan bewohnen meine 16 eigenen Jungs zwei verbundene Savic Suite Royal XL in ihrem eigenen Zimmer. Für die Pflegetiere stehen zwei Maximus Käfige zur Verfügung, die getrennt von meinen Jungs ihren Platz mit eigenem Auslauf im Büro gefunden haben.

Kati aus Georgsmarienhütte
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Mareike aus Rheda-Wiedenbrück
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Catharina aus Wardenburg
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Julia aus Hannover
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Maike aus Lüneburg
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Melissa aus Heide
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Sara aus Hannover
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Jana aus Hamburg
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Lisa aus Verden
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Sarah aus Großenkneten
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Malin aus Prasdorf
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Patrick aus Quickborn
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Aufgabenbereiche

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Rattenhandy: Vivian 
Facebook: Jasmin, Vivian, Lisa
Instagram: Jasmin, Anna, Malin
Ebay-Kleinanzeigen: Jasmin
Website: Vivian
Mail: Anna, Vivian
Schriftverkehr: Anna
Kasse: Kati
Datenschutz: Vivian

Unser Zuständigkeitsbereich

Wir fühlen uns - wie es der Name verrät - für den Nordwesten Deutschlands zuständig. Dazu gehören der Norden NRWs, Niedersachen, Bremen, Hamburg und Schleswig-Holstein. Dieser recht große Bereich ergab sich mit der Zeit, da der Norden, was die Tierschutzarbeit für Ratten angeht, nicht so gut abgedeckt ist und wir hauptsächlich dort helfen möchten, wo Hilfe gebraucht wird. Wir konnten Kontakte zu Tierheimen und Tierschutzkollegen knüpfen, die sehr froh sind, dass wir uns für ihren Standort zuständig fühlen. Die Gebiete südlich von uns werden von anderen Rattenhilfen und Pflegestellen betreut, die ebenfalls eine großartige Arbeit leisten. Unsere aktuell 17 Pflegestellen befinden sich an den Standorten, die mit den kleinen Ratten im Bild links markiert sind. 

Unsere Arbeit - Großnotfälle

Im Folgenden möchten wir Euch v.a. Großnotfälle vorstellen, bei denen wir (bis Januar 2020 noch unter dem Namen "Rattenhilfe Teutoburger Wald") geholfen haben. Neben den Privatabgaben von wenigen Ratten aus der näheren Umgebung, die regelmäßig zu uns kommen, unterstützen wir natürlich auch Tierheime und andere Rattenhilfen in der Region und in ganz Deutschland, insbesondere bei Beschlagnahmungen oder anderen Großnotfällen mit sehr vielen Tieren. Dabei setzen wir auch auf den überregionalen Kontakt zu anderen Tierschützern, um deren Region etwas zu entlasten, wenn bei uns Kapazitäten zur Verfügung stehen. 

Lübbecke (NRW) - Juni 2019

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Eigentlich ging es nur darum, dass wir uns ein Bild von vier abzugebenen Böcken machen wollten. Zwei der Jungs hätten verkrustete Hautstellen und der Tierarzt wüsste wohl nicht so recht, was er tun sollte. Die Besitzerin hatte wenig Erfahrung mit Ratten und suchte daher Rat in Bezug auf den Gesundheitszustand und Hilfe bei der Vermittlung. Nachdem wir uns die recht netten, lieben Böcke angeschaut hatten und ein starker Milbenbefall offensichtlich zu erkennen war, fiel uns im Zimmer ein dunkler Schrank mit Gitter in den Türen auf, in dem Ratten zu sehen waren. Wir fragten, ob das denn auch ihre seien und warum die Tiere in einem so siffigen, stinkenden, zu kleinen Schrank leben müssen. Es seien die Ratten der Mitbewohnerin und die Person, die uns um Hilfe gebeten hatte, wüsste nichts darüber. Beim Öffnen der Türen, huschten 4 Wochen alte Babys durch den Käfig, außerdem waren sehr runde (trächtige) Mädels zu sehen. Nach der ersten Sprachlosigkeit und dem Suchen nach weiteren Ratten in dem kleinen Schrank, machten wir deutlich, dass diese Haltung ein Fall für das Veterinäramt sei. Es handelete sich um 6 erwachsene Weibchen (min. 3 davon offensichtlich trächtig), 8 Babys und 3 Böcke (8 Wochen/9 Monate/15 Monate alt), die in einem getrennten, ebenso zu kleinen Käfig untergebracht waren. So dreckig und siffig wie diese Unterbringung war, war es sehr wahrscheinlich, dass die Tiere parasitäre Erkrankungen hatten. Zum Glück haben wir immer ein Händedesinfektionsmittel dabei. Der Frau, die uns um Hilfe bat, war nicht bewusst wie schlimm diese Haltung war und hatte Angst, wir würden diese Umstände dem Veterinäramt melden und sie würde es sich mit ihrer Mitbewohnerin verscherzen. Sie bot an, mit ihrer Mitbewohnerin zu sprechen und sie zu bewegen, die Tiere freiwillig abzugeben. Für so viele Tiere konnte die Haltung in kurzer Zeit nicht so verbessert werden, dass die Ratten artgerecht leben können. Man bedenke, dass Ratten durchschnittlich 8-12 Babys pro Wurf bekommen, für die bis zu einer eventuellen Vermittlung auch Platz da sein muss. Glücklicherweise konnte man die Mitbewohnerin tatsächlich überzeugen und wir holten alle Ratten bis auf die Mama mit den 4 Wochen alten Babys, für die sich um eine artgerechte Haltung bemüht werden sollte, gleich am nächsten Tag ab. In Zusammenarbeit mit der Notrattenhilfe Bielefeld wurden die 5 trächtigen Mädels und die 3 Jungs auf verschiedene Pflegestellen verteilt. Wir übernahmen auf unsere Pflegestellen 2 der Mädels sowie die 3 Jungs. Eins der beiden Mädels musste ein paar Tage nach der Übernahme wegen einer Sepsis im Notdienst erlöst werden - die andere Dame bekam 15 Babys, um die sie 2 Tage nach der Geburt nicht mehr kümmerte. So mussten die Babys zeitweise mit der Hand aufgezogen werden. Leider haben es nicht alle Babys geschafft, 3 kleine Mädels sind in den ersten 3 Wochen verstorben. Die bei uns abgegebenen Kotproben waren zum Glück negativ, bei den Kollegen wurden allerdings Kokzidien nachgewiesen (Immunitäten gegenüber Kokzidien sind nach überstandener Erstinfektion möglich). Mittlerweile wurden auch die Mama mit ihren Babys, die nicht mitgenommen wurden, sowie die 4 Böcke, für die wir eigentlich dort waren, vermittelt. 

Haßberge (Bayern) - Juli 2019

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Über Facebook bekamen wir mit, dass im Kreis Haßberge im Norden Bayerns über 100 Ratten im zuständigen Tierheim landeten. Mal wieder eine Beschlagnahmung durch das Veterinäramt. Die über 100 Ratten wurden in 6 kleinen Makrolonboxen gehalten und vermehrt und befanden sich teilweise in einem sehr schlechten Zustand. Natürlich waren auch hochträchtige Mädels und Mamas mit Babys dabei. So eine Menge an Ratten stemmt kein Tierheim mal eben so, weswegen auch das dortige Tierheim ein ziemliches Platzproblem hatte. Die Mitarbeiter haben sich daher an die Rattenhilfe Rattenasyl Würzburg und Umgebung gewandt. Da wir zu dem Zeitpunkt Platz für Pflegetiere hatten, haben wir uns mit den Kollegen der Rattenhilfen im Süden ausgetauscht und unsere Hilfe angeboten. Insgesamt konnten wir in Zusammenarbeit mit der Farbrattenhilfe Nordrhein in NRW mehrere Pflegestellen und eine Endstelle organisieren und somit Platz für 60 Ratten. Ein paar Tage später fuhren wir von der Teuto/Nordwest also in den Norden Bayerns und sortierten vor Ort mit den Kollegen die überraschend umgänglichen und netten Ratten und tüteten die 60 ein, um diese Richtung Norden zu transportieren. Auf dem Weg nach Hause trafen wir uns mit zwei Pflegestellen der Farbrattenhilfe Nordrhein, die ihre Pflegetiere übernahmen und diese wiederrum auf ihre verschiedenen Stellen verteilten. 
 Die Leitung und Mitarbeiter des Tierheims haben sich riesig über die Unterstützung gefreut und uns vor Ort mit Kaffee und Keksen versorgt. Sie kümmerten sich wirklich super um die Ratten und ließen den Mädels, bei denen noch keine Trächtigkeit festzustellen war, Alizin spritzen, um noch mehr Nachwuchs zu vermeiden. Bei uns zogen insgesamt 10 Jungs und 2 Mamas mit 9 Babys ein. 

Helmstedt (Niedersachsen) - August 2019

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In einer Facebookgruppe zum Thema Ratten postete jemand, dass im Tierheim Helmstedt ca. 60 Ratten gelandet sind. Diese wurden von einer überforderten Privatperson beschlagnahmt, der ein Haltungsverbot auferlegt wurde. In was für winzigen Käfigen und unter welchen hygienischen Verhältnissen die Ratten dort leben mussten, kann man sich nur schwer vorstellen… Glücklicherweise also wurde das Veterinäramt tätig. Wie die meisten Tierheime hatte auch das in Helmstedt nicht genügend Platz und wenig Erfahrung mit Ratten, sodass sie sich über das Hilfsangebot der Rattenhilfen gefreut haben. Also fuhren wir hin und trafen uns vor Ort mit den Kollegen der Ratten-Nothilfe Leipzig. Nach mehreren Stunden Ratten durchschauen, auflisten und Telefonaten mit der Notrattenhilfe Bielefeld, konnten wir alle Ratten mitnehmen, die auf 9 Pflegestellen von drei Rattenhilfen aufgeteilt wurden. Alle Ratten waren zum Glück mal wieder sehr nett und aufgeschlossen. Die Ratten, die zu den Pflegestellen der Bielefelder ziehen durften, nahmen wir mit in Richtung NRW. Zu uns kamen zwei Mädels mit 14 Babys, die wie alle anderen Ratten des Notfalls auf ihren Parasitenbefall behandelt werden mussten. 

Hörstel (NRW) - September 2019

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Teil 1 

Wir wurden auf eine Anzeige bei Ebay Kleinanzeigen aufmerksam. Es sollten 40 Ratten wegen gesundheitlicher Probleme abgegeben werden. Auf den Bildern waren sehr kleine, dreckige vollgestopfte Käfige zu sehen. Auf Nachfrage und dem Angebot hin, dass wir zumindest erstmal mit Vermittlungshilfe helfen können, war man froh über das Hilfsangebot. Da die Abgabe sehr dringend erschien und die Dame alle ihre Ratten abgeben wollte, haben wir uns entschlossen hinzufahren und einen Teil der Ratten zu übernehmen. Vor Ort bestätigte sich leider, dass die Ratten wirklich schnell dort wegmussten: bereits im Hausflur bahnte sich ein extremer Gestank an, die Ratten waren in einem Kellerraum bei offenen Fenster und geschlossener Tür untergebracht. Im Kellerraum wurde der Gestank beinahe unerträglich. Die 44 Ratten waren in drei Gruppen in drei viel zu kleinen Käfigen untergebracht. Außerdem befanden sich noch ein Hamster und ein Degu in dem Keller. Angeblich seien die 40 Huskyratten aus drei Unfallwürfen entstanden. Die Besitzerin hätte sechs Ratten in zwei Gruppen aufgenommen, wobei sich ein Bock in der Mädelsgruppe befand. Wir fragten nach, ob das wirklich alle Ratten seien und ob sie alle abgeben würde, denn wir wollten keine Ratte dort zurücklassen. Sie bejahte dies und betonte, dass sie sich übernommen habe und allergisch auf die Ratten reagieren würde. Der Degu sei aggressiv und sollte ebenfalls abgegeben werden. Platztechnisch hatten wir leider keine Kapazitäten für alle 44 Ratten, daher nahmen wir erstmal 10 Jungs, 11 Mädels und die 4 Jungs aus dem dritten Käfig mit. Wir suchten die Ratten aus den Gruppen heraus, denen es gesundheitlich am schlechtesten zu gehen schien. Am selben Tag informierten wir die Kollegen aus Bielefeld und baten um Hilfe bzgl. der restlichen Ratten und kümmerten uns um einen Platz für den Degu. Die Kollegen konnten gleich zwei Tage später alle restlichen Ratten sowie den Degu übernehmen, für denen wir bereits einen Platz in der Nähe organisieren konnten. Laut Angabe der Besitzerin wurden die männlichen Babys rechtzeitig von den Weibchen getrennt, aber das Bauchgefühl sagte uns etwas anderes und so wurde beim Tierarzt zusätzlich zur Kotprobe noch auf Trächtigkeit untersucht. Die drei Mädels, die per Ultraschall untersucht wurden, waren frühträchtig, sodass wir allen Weibchen Alizin spritzen ließen. Außerdem waren die Tiere mit Würmern und Milben befallen. Zusätzlich beobachteten wir bei einer jungen, sehr dünnen Dame epileptische Anfälle, die aber nach ein paar Tagen mit einem Antiepileptikum unter Kontrolle gebracht waren. Klein Hannah nahm zu und hat nun anstelle von 3-4 starken Anfällen am Tag maximal noch einen pro Woche. Unser Sorgenkind durfte mit zwei Geschwistern in ein super tolles Zuhause ziehen und darf nun ein glückliches Leben führen.
 
 Teil 2
 

Einige Wochen später kontaktierte uns eine Tierschutzkollegin aus Ibbenbüren. Sie habe unsere Übernahme mitbekommen und muss uns mitteilen, dass die Besitzerin ihre Wohnung verlassen und alle restlichen Tiere zurückgelassen hatte. Es waren also doch noch mehr Tiere dort. Sie war beim Veterinäramt und dem örtlichen Tierschutzverein länger schon bekannt. Die ehemaligen Hunde wurden beschlagnahmt, aber um die Kleintiere wollte sich das Veterinäramt nicht kümmern. Es befanden sich in der Wohnung noch 8 Hamster, 4 weitere Farbratten, eine Wüstenrennmaus und über 20 Farbmäuse, davon mehrere kürzlich geborene Babys. Man kann hier also definitiv von einem Hoarding-Problem sprechen. Letztendlich bekamen wir in Zusammenarbeit mit mehreren Kollegen aus dem Tierschutz, Tierheimen und einigen Privatleuten all diese Tiere unter. Der Ex-Freund der ehemaligen Besitzerin erstattete ebenfalls Anzeige gegen sie. Es wird versucht, ein Haltungsverbot zu erwirken, das Verfahren läuft.

Salzbergen (Niedersachsen) - Dezember 2019

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Über eine Tierschutzkollegin in der Nähe bekamen wir mit, dass in einer Facebookgruppe  über ausgesetzte Ratten in Salzbergen im Emsland berichtet wurde. Sie wurden nicht einfach nur ausgesetzt, sondern samt Käfig aus dem fahrenden Auto geworfen. Die zahmen Ratten konnten zum Teil schon am selben Tag mit bloßen Händen von Tierschützern eingefangen. Wir nahmen Kontakt mit ihnen auf und boten an, die Ratten zu übernehmen, denn für Ratten waren die Kollegen nicht ausgelegt und konnten sie erstmal nur notdürftig unterbringen. Es handelte sich um zehn Ratten beider Geschlechter. Vier fast ausgewachsene Weibchen und Jungtiere im Alter von drei bis vier Wochen. Am nächsten Tag konnten vier weitere Jungtiere (5-6 Wochen alt) gesichert werden. Weitere Rattten wurden an dieser Stelle nicht mehr gesichert. Wir holten die 14 Ratten noch am selben Tag, als dir übrigen gefangen wurden, ab, trennten die schon geschlechtsreifen männlichen Jungtiere von den Müttern und ließen diese mit Alizin behandeln, um weiteren Nachwuchs zu verhindern. Durch den Sturz erlitten ein paar der Ratten Verletzungen am Keifer und vermutlich Schädel-Hirn-Traumata. Ein paar Tage später wurden an zwei weiteren Orten farblich ähnliche Ratten entdeckt und eingefangen, die aber leider durch Fundtierunterschlagung nicht mehr auffindbar waren. Sie sollten in ein Tierheim gebracht werden, mit dem wir Kontakt aufnahmen, kamen dort aber nie an. Namen und weitere Infos der Finder sind nicht bekannt. Was aus diesen Ratten geworden ist, können wir leider nicht sagen. 

Laborschließung - März 2020

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Aus einem Labor, in dem Tierversuche durchgeführt und das im März 2020 geschlossen wurde, suchten neben Mäusen im dreistelligen Bereich mehrere hundert Ratten einen Platz. Normalerweise nehmen wir keine Labortiere auf, da dies ein Fass ohne Boden ist und wir durch eine Aufnahme nichts an dem System ändern können, allerdings ging es hierbei um ein Labor, das geschlossen werden sollte, in dem also nie wieder Tierversuche durchgeführt werden. Aus Datenschutzgründen war die Informationslage leider sehr dürftig und auch jetzt dürfen wir und andere Tierschutzvereine nicht viel sagen. Als wir von der Schließung hörten, trommelten wir unsere bekannten Tierschutzkollegen zusammen, die Plätze für Mäuse und Ratten bieten konnten und von denen wir wissen, dass die Tiere es dort gut haben und in eine artgerechte Halttung vermittelt werden. So kamen Plätze für ca. 150 Tiere zusammen. Die Organisation der Verteilung der Tiere übernahmen dann jedoch fremde Tierschützer, die leider keine passenden Zuordnungen ermöglichen konnten. Letztendlich bekamen wir keine Tiere aus dem Labor. Eine Menge Ratten wurden in kleinen Tierheimen untergebracht, die nicht für Ratten ausgelegt sind. So bekam das Tierheim Wasbek in Schleswig-Holstein acht Laborratten. Dieses bat uns Anfang Mai 2020 um Hilfe, da sie den Platz, den die zehn Ratten (8 aus dem Labor, 2 aus einer Beschlagnahmung) einnahmen, für die anstehende Kittensaison benötigen. Am 14.05.2020 übernahmen wir die zehn Ratten zur Entlastung des Tierheims und kamen so doch noch zu Labortieren.

Bunde (Niedersachsen) - Juni 2020

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Warendorf (NRW) - Juli 2020

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Zerbst (Sachsen-Anhalt) - September 2020

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Tangstedt (Schleswig-Holstein) - Dezember 2020

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Hildesheim (Niedersachsen) - Januar 2021

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Ruhrgebiet-Albino-Notfall (NRW) - Februar 2021

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Halle (Sachsen-Anhalt) - Februar 2021

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Hagen (NRW) - Februar 2021

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Espelkamp (NRW) - März 2021

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Wilhelmshaven (Niedersachsen) - Mai 2021

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Ellerbek (Schleswig-Holstein) - Juli 2021

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Wasbek (Schleswig-Holstein) - September 2021

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Wilhelmshaven (Niedersachsen) - Oktober 2021

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Goslar (Niedersachsen) - Januar 2022

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